Der Bau eines Mehlschwalbenhotels und auch der Uferschwalben- und Eisvogelkästen (s.u.) muss gut vorbereitet werden.
Die fertigen Bauten sind nicht mehr transportabel. Alle Einzelteile müssen daher in der Werkstatt so
weit vorbereitet werden, dass man sie an Ort und Stelle nur noch zusammensetzen und verschrauben muss. Zuvor muss ein Fundament gegossen werden. Dessen Konstruktion ist geländeabhängig. Gerade
bei Schwalbenhotels, die immer innerhalb von Ortschaften errichtet werden sollten, müssen dafür auch Leitungs- und Rohrpläne beachtet werden. Unter Umständen sind größere Erdbewegungen nötig, die
nichts zerstören sollten. Die fertigen Nisthilfen müssen für die jährlichen Wartungsarbeiten zugänglich bleiben. Wer diese durchführt, sollte auch möglichst frühzeitig geklärt
werden.
Zu den Vorbereitungen gehören auch Gespräche mit den Grundeigentümern und den Behörden, die die
notwendigen Genehmigungen erteilen müssen: Untere Naturschutzbehörde, Wasserbehörden. Für die Errichtung solcher Anlagen können Kommunen Ökopunkte erwerben: Jeder ausgegebene Euro bringt vier
Ökopunkte! Für ein Mehlschwalbenhaus muss man mit rund 5000 Euro Baukosten rechnen.
Vor dem Bau eines Mehlschwalbenhotels steht die Standortwahl. Schwalbennester am Haus sind oft nicht erwünscht und bei Renovierungsplänen oder Eigentümerwechsel sind bestehende Kolonien in Gefahr. Spätestens dann sollte in der Nähe ein Schwalbenhotel installiert werden, so dass die Vögel sich daran gewöhnen können, noch bevor die Kolonie ausgestorben ist.
Ein Schwalbenhaus ist eine Metall-Holz-Konstruktion, die fertig montiert etwa 300 kg wiegt. Das Dach wird mit Bitumenschindeln eingedeckt, die Nester mit einem Schubladen-System befestigt, so dass sie einzeln herausgezogen und gereinigt werden können. Zum Aufhängen für den Transport der Konstruktion durch einen Kran ist eine Transportöse vorhanden. Der Mast besteht aus einem sechs Meter langen Metallrohr. Für die Ausrichtung und Arretierung des Hauses auf dem Mast braucht man vier kräftige Schrauben (M 10) und ein Betonfundament von mindestens 1,2 x 1,2 x 1 Meter (BxLxT).
Unter der Dachkonstruktion kann ein Hohlraum für Fledermäuse integriert werden, und man kann auch zusätzlich Kästen für Mauersegler montieren.
Hans Frölich arbeitet mit lokalen Betrieben zusammen, die inzwischen mit der Herstellung der Einzelteile Erfahrung gesammelt haben. Wenn Sie im näheren Umkreis wohnen (Ulm, Langenau ...), können Sie sich an folgende Fachbetriebe wenden:
Für Rückfragen: Hans Frölich, Tel. 07348 - 7609
Material und Bauweise der Nistkästen für Uferschwalben und Eisvögel sind sehr ähnlich. Beim Uferschwalbenhaus sind sie ausführlich dargestellt; im Eisvogel-Abschnitt finden Sie nur die Angaben, die davon abweichen, d.h. vor allem die Maße der Bauteile.
Die Nisthilfen für Uferschwalben werden seit 2008 erprobt, so dass inzwischen die Konstruktion
verbessert werden konnte. Vor allem zeigte es sich, dass die Verwendung von Plastik-Bauteilen für die Vögel ungünstig ist. Hans Frölich modelliert jetzt die Einschlupfröhren aus Holzbeton
(Gemisch aus 4 Teilen feuchtes Sägemehl, 3 Teilen Sand und 2 Teilen Zement) und montiert sie in einen langgestreckten Kasten aus Pressspanplatten (OSB-Platte). Die Röhre endet offen etwa 15 cm
vor dem rückwärtigen Ende des Kastens. In diesen Freiraum sollen die Schwalben ihr Nest bauen. Dazu werden die Nesträume etwa zur Hälfte mit lehmigem Sand gefüllt, auch noch teilweise die
Einschlupfröhren. Der Sand wird festgeklopft. Die Vögel sollen sich selbst ein wenig am Bau beteiligen, indem sie einen Teil des Materials hinausschaffen.
Von diesen Niströhren muss man soviele vorbereiten, wie Einschlupflöcher am Uferschwalbenhaus
vorgesehen sind. Frölich baut in jedes Haus auch zwei Nisthilfen für Eisvögel ein. Bisher wurden diese aber noch nicht bezogen.
Für das Foto wurde nach der Brutzeit eine beflogene Brutröhre ganz aus dem Haus herausgenommen. Die
Röhren können auf der Rückseite geöffnet werden, um den Brutraum zu kontrollieren. Man sieht das mit Federn ausgepolsterte Nest. Die geöffnete Röhre liegt auf einer zweiten, die noch geschlossen
ist.
Die Firma Vivara hat Uferschwalbenkästen in ihr
Angebot aufgenommen: info@vivarapro.de, oder Tel. 0180 / 5848571, Bestellnr. 90076.
Fotos: Hans Frölich
Bild 1: Uferschwalben-Niströhre
Bild 2: Seitenansicht des Uferschwalbenhauses mit Fundament, Vorderansicht mit Einschlupflöchern, Innenkonstruktion mit Niströhren
Bild 3: Ansicht von der Seite, von hinten mit dreiteiliger Rückwand und in Aufsicht mit Türanschlag.
Bild 4: Seitenansicht im Schnitt; der Schrägbalken dient zur Befestigung im Gelände.
Bild 5: Liste der Bau-Materialien; als Wandstützen werden Vierkanthölzer verwendet, Seiten und Dach sind PERI-Platten (wetterfeste Beton-Schalungsplatten, beschichtetes Holz).
Das Bild zeigt das erste im Gelände errichtete Uferschwalbenhaus. Es wurde gerade rechtzeitig zur Brutzeit fertig. Kaum waren die Uferschwalben da, war es schon bezogen! Alle 44 Höhlen wurden genutzt, viele sogar zweimal nacheinander.
Es herrschte ein reges Hin und Her. Am Rauputz können sich die Schwalben festhalten und leicht in die Öffnung schlüpfen. Dahinter liegt der rund 40 cm lange Gang mit dem kleinen Brutraum am Ende. In diesem Uferschwalbenhaus wurden noch vier verschiedene Niströhren-Typen ausprobiert. Das sieht man auf dem nächsten Bild.
Im Innenraum des Uferschwalbenhauses kann man trotz der Enge jede Brutröhre kontrollieren. Der Bruterfolg war in den verschiedenen Niströhren-Typen unterschiedlich. Die Plastikröhren erwiesen sich als ungeeignet, vermutlich ist das Innenklima zu feucht. Röhren und Nesträume aus Holzbeton oder Pressspanplatten sind erfolgversprechender. Nach der Brutsaison müssen die Nesträume gereinigt und neu mit Lehm-Sand-Gemisch ausgestopft werden.
Die Baumaterialien sind dieselben wie beim Uferschwalbenhaus, s.o.
Inzwischen liegen Erfahrungen mit der Konstruktion vor. Demnach ist es besser, rund um Brutröhre und -kessel Isoliermaterial gegen Wärmeverlust einzubringen. Geeignet ist z.B. Erde oder Sand. Der
Kasten sollte auch besser getarnt werden als auf dem Foto unten. Ausführliche Hinweise s. Rolf Thiemann / 50181 Bedburg / www.Naturschutzberater.de
Dort kann man auch eine hervorragende Beschreibung seiner inzwischen bewährten Eisvogel-Nistkästen als pdf herunterladen.
Fotos: Hans Frölich
Rechts ein fertiges Eisvogelhaus im Gelände; links der Nistkasten, vorn die Einschlupfröhre, hinten der Brutraum mit aufgeklappter Rückwand.
Fotos: Hans Frölich
Bild 1: Eisvogel-Niströhre
Bild 2: Maße der Bauteile
Bild 3: Plan der Aufstellung im Gelände
Hans Frölich, Tel. 07348 - 7609.